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Provence – Lavendelduft und Zikadenklänge bei einem guten Wein
Der Juni ist wohl die schönste Jahreszeit für eine Reise in die Provence. Der Lavendel steht in voller Blüte, die Tage sind lang und warm, die Zikaden singen und es duftet nach Lavendel, Pinien und Wildkräutern.
Etwa eine Stunde von Marseille entfernt, inmitten von Weinbergen und Lavendelfeldern, liegt das „Coquillade Provence Resort & Spa“, ein ehemaliger Weiler aus dem 11. Jahrhundert. Eine Oase der Ruhe mit Dorfcharakter, allem Komfort eines 5-Sterne Hotels, hervorragendem Essen und einem ausgezeichneten Spa. Schon die Anfahrt ist ein Erlebnis. Nach der Durchfahrt durchs Eisentor schlängelt sich eine von Zypressen und Lavendel gesäumte Straße den Hügel hinauf. Vom Hotel aus überblicke ich die umliegenden Weinberge, lausche den Klängen der Provence und weiß: Hier kann man runterkommen und völlig entspannen! Der Name „Coquillade“ kommt übrigens aus dem Provenzalischen und bedeutet „Lerche“. Die singt hier nachts ihre Lieder und schmückt das Hotellogo.
Kulinarische Köstlichkeiten auf französische oder italienische Art
Im Coquillade wird Kulinarik großgeschrieben. Es gibt feine, gehobene Küche mit Gemüse, Obst, Blüten und frischen Kräutern, größtenteils aus dem eigenen Gemüsegarten. 3 Restaurants und 2 Bars in unterschiedlichem Ambiente laden zum Genießen ein. Im Les Vignes genießt man schon morgens beim Frühstück den Blick über die Weinberge und auf die Hügel des Luberons, und das Buffet lässt keine Wünsche offen.
Das Cipressa serviert auf der einladenden Terrasse mit Zitronenbäumen und sizilianischem Ambiente italienische Küche mit Blick über die funkelnden Pools. Ich hatte während meines Aufenthaltes das Glück, dass der Star-Koch Ugo Berthet zu Gast war, Gewinner des „France Championship of Pizza 2022“. Ich durfte seine Gewinner-Pizza kosten, ein Genuss mit gelben Tomaten, gegrilltem Tintenfisch, geräucherter Paprika, Oliven, Kapern und Basilikum.
Ein ganz besonderes Erlebnis war das Abendessen in der Grande Gloriette, einem stählernen Pavillon inmitten der Weinberge, abends wundervoll beleuchtet und nur für besondere Anlässe wie z.B. Hochzeiten genutzt. Mich erwartete ein spektakuläres Abendessen mit Hummer, Côte de Boeuf, herausragenden Vorspeisen und korrespondierenden Weinen aus eigener Produktion.
Die Umgebung lockt mit Weinproben und sportlichen Aktivitäten
Obwohl das Coquillade inmitten der Natur liegt, kommt hier keine Langeweile auf, im Gegenteil. Die umliegenden, hoteleigenen Weinberge erkunde ich auf einem Rundweg und lerne hier viel über die angebauten Weinreben. Natürlich darf auch eine Weinprobe nicht fehlen, am besten kombiniert mit einem Stück Baguette und einer Auswahl an französischem Käse.
Bei einer geführten E-Bike Tour in der Region entdecke ich die Schönheiten der Provence aus einer anderen Perspektive. Gut ausgebaute Radwege bieten auch Familien ein tolles Erlebnis abseits der Straßen und unterwegs gibt es immer wieder schön Fotostopps und Picknickplätze. Nach einem erlebnisreichen Tag kann man noch ein paar Bahnen im halb-olympischen Pool ziehen oder sich im mehrfach ausgezeichneten Spa verwöhnen lassen. Und wie ein echter Franzose fühlt man sich bei einem Spiel Pétanque (ähnlich dem Boule), dem Nationalsport Südfrankreichs, am besten bei einem Glas Pastis. Auch wenn das Hotel sicherlich primär Erwachsene anspricht, so sind Kinder jeden Alters willkommen und es gibt auch einen Kids Club und Spielplatz.
Ockerminen und provenzalisches Flair
In der näheren Umgebung reihen sich einige der schönsten Dörfer Frankreichs aneinander und zeigen provenzalisches Flair in allen Facetten: Roussillon mit seinen ockerfarbenen Häusern und Landschaften wie in Colorado, die man auf Rundgängen und Wanderungen erkunden kann. Gordes, ein Bilderbuchdorf mit Blick auf den Gebirgszug des Luberon, in spektakulärer Lage auf einem Felsvorsprung gelegen. Oder mein Lieblingsort L'Isle-sur-la-Sorgue, das „Venedig der Provence“ mit zahlreichen kleinen Kanälen und Wasserrädern und zauberhaften Gässchen, Restaurants und Boutiquen.
Besichtigen kann man auch die Ockerminen in der Region, ganz standesgemäß mit Helm und Taschenlampe. 20 Meter geht es unter die Erde, dort herrschen 10 Grad, eine willkommene Abkühlung. Während einer Führung wird hier alles zu Abbau und Weiterverarbeitung des Ockers erklärt.
Fazit: Südfrankreich geht auch im Landesinneren! Das Coquillade bietet die perfekte Kombination aus Luxus und rustikalem, provenzalischem Flair und für das Weitergenießen zu Hause darf man am Ende des Aufenthaltes sogar sein Kopfkissen mitnehmen.
11. August 2023
Meike Kalume